Interview zum Firmenjubiläum: 20 Jahre FIS-ASP
Vor nunmehr 20 Jahren wurde die Tochtergesellschaft FIS-ASP Application Service Providing und IT-Outsourcing GmbH als erste Tochtergesellschaft der FIS GmbH am Standort Grafenrheinfeld gegründet. Ziel war es, sich im Bereich Hosting und Application Service Providing zu spezialisieren und am Markt zu etablieren.
Zum 20-jährigen Jubiläum haben zwei Mitarbeiter der ersten Stunde einige spannende Fragen beantwortet
und tiefe Einblicke in die Welt von FIS-ASP gewährt.
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Jürgen und Andreas, ihr gestaltet die Historie der FIS-ASP seit Beginn an aktiv mit. Woran erinnert ihr euch am ehesten zurück, wenn ihr an die Gründung der FIS-ASP denkt?
Jürgen (Abteilungsleiter Technical Services) und Andreas (Senior Account Manager), können sich noch ganz genau daran erinnern, wie es dazu kam.
Andreas: „Vor mehr als 20 Jahren erschien es noch unmöglich 3.000 User auf einer SAP-Datenbank zu betreiben. Aus diesem Grund betrieb die Richter + Frenzel GmbH damals an jedem Hauptstandort ein eigenes SAP-Produktivsystem.
An einem Freitag im Oktober des Jahres 2000 bat mich Gert Lang, der Firmengründer der Muttergesellschaft, in eine Besprechung und fragte mich, ob ich es mir vorstellen könne, ein zentrales SAP-System für ein Unternehmen in Grafenrheinfeld zu betreiben… Für mich war das die Geburtsstunde der FIS-ASP!“
Nun mussten in sehr kurzer Zeit die Voraussetzungen für den Betrieb einer so großen und kritischen Infrastruktur geschaffen werden. Es wurde eine eigene Trafostation für die FIS in Betrieb genommen und diese durch zwei große USV-Anlagen ergänzt, um die elektrische Leistung für den Betrieb zu garantieren. Für die Telekom waren Bagger im Einsatz, um den Standort in Grafenrheinfeld mit redundanten Glasfaserleitungen an ihr Datennetz anzubinden. Mittels Lastsimulationen wurde das perfekte Hardware-Setup und die notwendige Parametrisierung für den Betrieb der 3000 SAP- User ermittelt.
Jürgen: „In den ersten zwei Jahren standen wir regelmäßig vor großen Anforderungen: Wir kämpften mit den Widrigkeiten der gerade neu herausgekommenen Hardware Compaq Wildfire mit Alpha Prozessor und dem taufrischen Clusterbetriebssystem TRUE 64. Auch im SAP-Umfeld und in der Oracle Datenbank gab es noch das ein oder andere zu optimieren. Wie viele Nächte und Wochenenden unsere Mitarbeiter der ersten Stunde damals im Rechenzentrum verbracht haben, ist heute kaum vorstellbar.“
Andreas: „Trotz den Schwierigkeiten war uns klar, dass wir uns durchbeißen müssen, um unsere Zukunft zu sichern und uns am Markt zu etablieren.“
Mit wie vielen Mitarbeiter wurde die FIS-ASP gestartet bzw. aus wie vielen Abteilungen bestand die FIS-ASP bei ihrer Gründung?
Am Anfang haben sechs Mitarbeiter der FIS GmbH, die bereits in diesem Umfeld aktiv waren, das Angebot erhalten in die neu gegründete FIS-ASP überzutreten – was sie auch taten. Ergänzt wurde die Truppe durch Mitarbeiter von einem anderen Unternehmen, die die FIS-ASP übernommen hat.
Welche Ereignisse sind euch in besonderer Erinnerung geblieben?
Jürgen: „Der größte Meilenstein für mich war der in kurzer Zeit statt gefundener Wechsel von der Administration kleiner Kundensysteme zum Betrieb einer der größten SAP-Handelsplattformen weltweit - inkl. der dazu notwendigen Infrastruktur. Hinzu kommt der Umgang mit neuester Hardware und Software sowie der Rund-um-die-Uhr-Betrieb einer solchen Installation.“
Andreas: „Die Situation mit den labilen Systemumgebungen dauerte etwa zwei Jahre an und hörte auf, nachdem wir sehr viele ‚Schräubchen gedreht‘ haben. Die Systemumgebung wurde nach und nach besser und stabiler. Ich denke, wir waren in dieser Zeit mit den richtigen MitarbeiterInnen ausgestattet, sonst hätten wir das nicht geschafft.
In diesem Zusammenhang möchte ich auch unseren Chef und ersten Geschäftsführer der FIS-ASP Frank Schöngarth (Geschäftsführer der FIS GmbH mit den Schwerpunkten Projektleitung, Projektmanagement, Projekt-Coaching sowie Vertriebs- und Akquisitionsunterstützung) erwähnen, der bedingungslos zu uns stand - egal was passierte.“
Im Jahr 2005 konnten erste große Kunden, z.B. aus der Pharma- und Bedachungsindustrie, eigenständig akquiriert werden. Das Betriebskonzept wurde ausgearbeitet und das Wissen nach und nach aufgebaut.
Jürgen: „Ein weiterer Meilenstein war natürlich auch der Bau der firmeneigenen Rechenzentren am Standort Grafenrheinfeld. Zum Zeitpunkt der Gründung der FIS-ASP existierten bereits zwei Rechenzentren, welche mittlerweile außer Betrieb und zurückgebaut sind. Heute bilden drei moderne Rechenzentren, am Campus sowie 20 km davon entfernt, die DNA der FIS-ASP.“
Welche baulichen Maßnahmen wurden getroffen, um dem Wachstum gerecht zu werden?
Andreas: „Zur Gründung der FIS-ASP stand der Gebäudeteil neben den ehemaligen Rechenzentren noch im Rohbau. Dieser wurde dann schnell fertiggestellt, damit wir einziehen konnten - und das unter Hochdruck! (Der Putz war noch feucht ;p)“
Mit dem stetigen Wachstum wurde die Lagerhalle gegenüber dem FIS Hauptgebäude zum Firmengebäude für die FIS-ASP umgebaut und im Jahr 2007 bezogen. Das Gebäude bietet mittlerweile nicht nur ergonomische Arbeitsplätze, sondern auch moderne Besprechungsräume.
Was hat sich über die Jahre bei der FIS-ASP aus eurer Sicht verändert? Wie hat sich die Branche allgemein verändert?
Jürgen: „Die Themen wurden größer und komplexer. Daraus entstanden Fachabteilungen, die sich auf bestimmten Gebieten spezialisiert haben. Vor allem das Thema Cloud hat sich in den vergangenen Jahren in den Vordergrund gedrängt. Jedoch ist das Erfolgsrezept gleichgeblieben: einfach, individuell und sicher. Mit Blick auf die Anzahl der MitarbeiterInnen und Kunden sind wir sehr stark gewachsen.“
Andreas: „Früher war zwar alles anders, aber um auf den Markt bestehen zu bleiben, muss man sich eben weiterentwickeln. Technologisch haben wir uns vom reinen Hosting-Anbieter zu einem flexiblen Service-Provider entwickelt, der sich unter anderem auf die Themen SAP und Cloud spezialisiert hat. Die IT-Branche wird zwar immer bunter, aber Vieles bleibt dennoch bestehen, wie z.B. das Fax.“
Wenn es so weiter geht, scheint ein 30. Geburtstag realistisch zu sein. Wo seht ihr die FIS-ASP an diesem Tag und in 10 Jahren?
Jürgen: „Dass neue Technologien und Trends den Markt verändern, ist kein Geheimnis. Die FIS-ASP muss sich permanent weiterentwickeln sich neu ausrichten. Dennoch sehen wir uns als Dreh- und Angelpunkt für die zentrale IT unserer Kunden.“
Andreas: „Zum 30ten Geburtstag der FIS-ASP hoffen wir beide, dass wir als Gründungsmitglieder und Rentner zur Jubiläumsfeier eingeladen werden!“
Jürgen und Andreas: „Im Namen unseres FIS-ASP Teams möchten wir uns natürlich auch bei allen Geschäftspartnern für die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken, die uns auf unserem Weg begleitet haben.“